Brennessel

Die Brennessel ist eine uralte Heilpflanze die überall zu finden ist, egal ob auf Ödland, Zäunen oder auf Schutthaufen. Seit je her galt die Brennessel als ein besonderes Kraut. Bereits in der Antike vom Philosophen Phanias gelobt und vom Kräutervater Hieronymus Bock erwähnt.

Die Brennessel gehört zur Familie der Nesselgewächste, wobei zwei Arten meist im heimischen Garten zu finden sind: Die große Nessel (Urtica dioica) und die kleine Schwester Urtica urens.

In der europäischen Medizin galt die Nessel nach Hildegard von Bingen als reinigend und entschlackend. Während die Blätter oft als Tee zur Wasserausscheidung und Spültherapie gekocht werden, werden die Wurzeln als Entzündungshemmer und Immuntherapie eingesetzt. Aber auch die Samen enthalten gesundheitsfördernde Pflanzenhormone die als Lebenswecker und Stimulanz anwendung finden. In der klassischen Kräutertherapie unterstützt ein Tee aus Brennesselsamen die Milchbildung bei stillenden Müttern.

Die Wirkstoffe in den Blättern der Brennessel sind Kalium zur verbesserten Wasserausscheidung, Caffeoyläpfelsäure als Entzündungshemmer sowie Acetylcholin, Silizium, Vitamin A, Glukokinin, Magnesium und Calcium. Der besonders hohe Eisengehalt macht die Brennessel zu einem idealen Eisenspender zum Blutaufbau. Dieses pflanzliche Eisen gilt als besonders gut bioverfügbar.

Die Wurzeln entahlten Sterole, Sitosterine, Cumarin, Urtica-dioica-Agglutinine etc. Dieses wird vor allem in der Therapie bei Prostatabeschwerden genutzt, denn die verminderung der DHT (Dihydrotestosteron) Bildung kann die Hyperplasie verhindern und auch Prostataadenomene (Stadium I-II) therapieren.

In der Therapie von Entzündungen belegen Studien eine Hemmung proentzündlicher Verbindungen und eine Senkung von Entzündungsfaktoren wie TNF (Tumornekrosefaktor) und Interleukin-1-ß. In der Schmerztherapie gilt die Brennessel als neues Anti-Schmerzmittel.

Neueste Studien belegen sogar einen Anti-allergischen Effekt bei Heuschnupfen, dabei werden die Entzündungsenzyme wie COX2 und die Prostaglandine moduliert, so dass allergische Symptome miniminiert werden. Da die Brennessel keinerlei Nebenwirkungen hat, sehen Wissenschaftler ein großes Potential in der uralten Heilpflanze.